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In zwei Jahren von der Verbandsliga in die Bundesliga: Semir Telalovic hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Wohin führt sein Weg noch? Borussias U23-Trainer Eugen Polanski erklärt, warum Telalovic „ein sehr angesehener Spieler“ ist. Wir nutzen die Länderspielpause für ein Blick auf den Kader: Bei wem könnte im Sommer ein Abschied anstehen, wer ist in der nächsten Saison noch da? Das Derby beim 1. FC Köln am Sonntag wird für Borussia richtungweisend - vor allem, was die Stimmung im Umfeld des Klubs angeht. Borussia könnte bereits Zugänge für die neue Saison verkündet haben. Früher war zu dieser Zeit mehrmals mit neuen Spielern alles unter Dach und Fach. Sicher ist: Im Hintergrund planen Manager Roland Virkus und sein Team die neue Saison. Worauf ihr Augenmerk liegen sollte und wer sich anbietet. Wo ist Florian Neuhaus bei Borussia am besten aufgehoben: Auf der Doppelsechs oder auf der Zehn? Diese schon häufiger gestellte Frage ist durch das jüngste Spiel wieder aktuell. Allerdings ließ Daniel Farkes Analyse erahnen, wo er Neuhaus in den kommenden Wochen eher sieht. Borussia Mönchengladbach macht es am Ende spannender als nötig, besiegt Arminia Bielefeld aber mit 2:1 und bleibt Spitzenreiter. Beinahe hätte der FV Mönchengladbach zudem Schützenhilfe geleistet – verlor in der Schlussphase jedoch unglücklich gegen Bocholt. Borussia kommt nicht von der Stelle. Ein Erfolgserlebnis bleibt der Mannschaft und ihrer Anhängerschaft weiter verwehrt, in der Tabelle bleibt alles beim Alten. Vermutlich wird in dieser Saison nach oben wie nach unten nichts mehr gehen. Und doch war das Spiel gegen Werder Bremen ein ganz anderes, als die Partien in den Wochen davor. Oder sagen wir es anders: Borussia kann auch anders keinen Erfolg haben. Unter dem Strich gibt es nach dem 2:2 den einen großen Kritikpunkt: Dieses Spiel musste man gewinnen. "Farke raus" brüllte ein Mann mit Borussenkappe, Schnauzbart und Schaum vor dem Mund nach Marvin Duckschs Ausgleichstreffer, bevor er sich um wandte und seinen Block auf der Ostgeraden wutschnaubend verließ. Wie einfach es sich manche Menschen machen! Es gab und gibt genügend Spiele, in denen man dem Trainer Vorwürfe machen kann: Falsch aufgestellt, nicht reagiert, falsch reagiert, vercoacht. Die Partie gegen Werder Bremen war keine davon. Die nominell bestmögliche Mannschaft stand auf dem Platz, in der Halbzeit stellte der Trainer auf Dreierkette um, was eine deutlich sichtbare positive Wirkung hatte, Daniel Farke war alles andere als teilnahmslos. Nur die Tore, die kann er nicht schießen. Und das war das große Problem an diesem Freitagabend. Borussia machte vieles richtig, betrieb aber einen Chancenwucher, wie man ihn selten gesehen hat. Dazu wurden die wirklich wenigen Fehler im Aufbau brutal bestraft. Man mag argumentieren, dass Fußball kein Glücksspiel ist, aber dieser Punktverlust war definitiv auch unglücklich. Natürlich sollte eine Fehlerkette wie vor dem 1:1 und ein individueller Fehler wie von Koné vor dem 2:2 nicht passieren. Natürlich wäre es irgendwann ab der 85. Minute vielleicht schlauer gewesen, sich mit allem, was man hat auf das Verteidigen der Führung zu besinnen und nicht mehr ohne Sinn und Verstand auf das 3:1 zu gehen. Andererseits passieren solche Fehler jeder Mannschaft in fast jedem Spiel, nur halt nicht immer mit derart fatalen Konsequenzen. Werder Bremen hat am Freitag in der zweiten Halbzeit vermutlich zwanzig Bälle im Aufbau verloren - auch weil Borussia engagiert und konsequent störte - aber eben das Glück gehabt, dass der Gegner seine Chancen nicht genutzt hat. Kurzum: Ordentliches bis gutes Spiel, auch nach dem Ausgleich nicht eingebrochen, unglücklicher Punktverlust. Gab es das in dieser Saison schon? Gab es - außer zwei Siegen am Stück - in dieser Saison nicht sowieso schon alles? Die grundlegenden Probleme bleiben: Auch ein solches Spiel zeigt, es gibt kein "typisch Borussia" in dieser Saison. Was genau Daniel Farke mit seinem Team spielen will, erschließt sich weiterhin nicht. Es ist völlig unmöglich, vorherzusagen, ob wir uns gerade dank zweieinhalb okayer Spiele in einer Erholungsphase befinden. Genauso ist denkbar, dass das Team in Köln wieder einen Auftritt auf den Rasen legt, der mit dem in Mainz vergleichbar ist. Man ist geneigt, das Saisonende herbeizusehnen, weil das alles im Moment keinen großen Spaß macht. Gleichzeitig ahnt man, dass das, was danach kommt, auch nicht vergnüglicher sein wird. Wenn der Zehnte auf den Elften trifft und beide Teams 10 Punkte Rückstand auf eine sichere internationale Teilnahme und 10 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben, fällt es nicht so leicht, dem Spiel künstlich eine größere Bedeutung zuzuschreiben. Das soll uns aber natürlich nicht davon abhalten, dies trotzdem zu versuchen. Denn noch ist dies nicht das Spiel um die goldene Ananas, sondern lediglich die Qualifikationsrunde dazu. Und sowohl in Bremen als auch in Mönchengladbach ist es eher der Blick nach unten, der für die verbleibende Spannung sorgt als die Hoffnung vielleicht doch noch einen Platz für die Conference League zu ergattern (läuft im Pokal alles normal, sollte dafür ja Platz 7 schon reichen). Vieles hat dabei mit der Bremer Saison 2020/21 zu tun. Da hatte Werder nämlich auch exakt 30 Punkte nach 24 Spieltagen und sogar 11 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und wähnte sich schon gänzlich sorgenfrei. Es sollte aber nur noch ein Punkt hinzukommen und am Ende stieg man direkt in die zweite Liga ab. Eine Wiederholung eines solch dramatischen Absturzes mag zwar eher unwahrscheinlich erscheinen, aber fast alle Abstiegskandidaten auf den Plätzen 14-18 haben in den letzten Wochen teilweise überraschend gepunktet und die eine sieglose Mannschaft (Hoffenheim), hat im Prinzip das größte Potenzial dies zu tun. Sowohl die Borussia als auch Werder hingegen konnten jeweils nur eines ihrer letzten 5 Spiele gewinnen, die Borussia wartet sogar seit 3 Spielen nun auf einen Torerfolg. Auf den Verlierer der Partie am Freitagabend könnten also nochmal ein paar unruhige Wochen zu kommen. Kann es noch spannendere und dramatischere Voraussetzungen für ein Fußballspiel geben? (Ähmm, ja natürlich kann es das, aber wie soll ich Motivation für so einen Vorbericht finden, wenn ich mir nicht zumindest selbst einreden kann, dass dies ein hochwichtiger Kick ist?) Nicht zuletzt für die Stimmung in beiden Lagern wird der Ausgang des Spiels wichtig sein. In Gladbach ist man sich nämlich ein wenig unsicher, was man mit den letzten Spielen so anfangen soll. Nach dem katastrophalen 0:4 in Mainz waren die Leistungen gegen Freiburg und Leipzig um einiges verbessert. In beiden Spielen hatte man gute Möglichkeiten zu gewinnen, aber gleichzeitig machte man sich nicht nur durch mangelnde Chancenverwertung, sondern auch durch einiges an eigener Dummheit (unnötige Rote Karte, schwach geschossener Elfmeter) die Spiele selbst kaputt und nahm somit nur einen Punkt und keine Tore aus den Partien gegen diese CL-Anwärter. Höchste Zeit also neben ansprechender Leistung auch mal wieder einen Sieg zu liefern. Bis auf den Dauerverletzten Julian Weigel und den Fluch-gesperrten Bensebaini stehen Daniel Farke dabei eigentlich alle relevanten Feldspieler zur Verfügung. Das bedeutet auch, dass wieder einer der renommierten Offensivspieler auf der Bank starten wird. In Leipzig war das Lars Stindl, gegen Freiburg Florian Neuhaus, in Mainz Marcus Thuram, während zu Jahresbeginn Alassane Plea mehrfach nicht in der Startelf war. Einzig Jonas Hoffmann scheint seinen Stammplatz in der Offensive absolut sicher zu haben (der Nico Elvedi des Sturms, sozusagen). Defensives Mittelfeld und die Abwehr werden wohl so wie im Leipzig-Spiel aussehen, wohingegen es noch etwas an Unsicherheit gibt, wer denn nun am Freitag bei der Borussia im Tor stehen wird. Tobias Sippel hat sich zuletzt stabilisiert, musste aber zu Wochenbeginn das Training wegen einer Prellung verpassen. Jan Olschowsky hat nach seiner Magen-Darm-Erkrankung erst wieder eine kurze Trainingseinheit absolviert und auch Jonas Omlin konnte nach seiner Muskelverletzung erst am Mittwoch ins Training einsteigen, wird aber wohl am Freitag zurück ins Tor der Gladbacher kehren. Was es weder in diesem Spiel noch in den Folge-Partien bei der Borussia geben wird, ist eine frühe Vorbereitung auf die nächste Saison, bei der ziemlich sichere Abgänge (Thuram, Bensebaini, Koné) jungen unerfahrenen Spielern Platz machen. Dies wird zwar angesichts der geringen Chancen noch in den Europapokal zu kommen von einigen Fans immer wieder gefordert, wurde aber auf der Pressekonferenz vor dem Spiel vom Trainer eindeutig abgelehnt. Es würde immer die Mannschaft spielen, die die maximale Chance auf Erfolg habe, man wolle keine Punkte oder Plätze verschenken. Die jungen Spieler müssten sich die Einsätze erarbeiten und sie nicht geschenkt bekommen. Das etwas deprimierende Fazit aus diesen Aussagen ist, dass die junge Garde (Noβ, Borges Sanchez, Telalovic) vielleicht viel Talent hat (Farke betont das gern), aber letztendlich (noch) nicht gut genug für die Bundesliga ist. Die Tatsache, dass nur ein paar Tore zwischen den beiden Vereinen liegt, wird sicher in Bremen erheblich positiver bewertet als in Mönchengladbach. Auch wenn man inzwischen den Kontakt zu oberen Tabellendrittel hat abreißen lassen (am 14. Spieltag war man noch Siebter) müssen, spielen die Hanseaten als Aufsteiger eine sehr solide Saison. Star ist natürlich Bundesliga-Top-Torjäger Zahnlücken-Niclas im Sturm mit bereits 15 Saisontoren. Zusammen mit Marvin Ducksch (immerhin auch schon 13 Scorerpunkte) bildet er ein Sturmduo, das in diesen Zeiten der falschen Neunen fast schon ein wenig retro wirkt und Erinnerung an die 90er-Jahre-Partnerschaften wie Klinsmann-Völler auf nationaler oder Dahlin-Herrlich auf Vereinsebene weckt. Das Bremer Spiel ist darauf zugeschnitten den Ball ziemlich schnell und direkt (oft auch mit langen Bällen) auf dieses Duo zu leiten, womit die Borussia im Hinspiel überhaupt nicht klarkam. Auch wenn Ducksch und Füllkrug nicht klassische Konterfussballer sind und der Bremer Stil eher für eine Heim-Mannschaft geeignet scheint, haben die Hanseaten im Schnitt in der Ferne diese Saison marginal besser gepunktet als daheim (1.27 vs 1.23 Punkteschnitt). Neben der spektakulären Lastminute 3:2 beim BVB, gab es dabei noch 3 Auswärtssiege bei den Abstiegskandidaten Hoffenheim, Schalke und Stuttgart. Bei Spielen in Mönchengladbach hat Werder in den letzten Jahren allerdings nicht viel mitnehmen können. Den letzten Bundesliga-Sieg bei den Fohlen erzielten die Bremer im Oktober 2010 gegen die Viererkette Daems - Anderson - Levels – Wissing (ja, genau!). Seitdem gab es in 10 Spielen 7 Niederlagen und drei Unentschieden bei einem Torverhältnis von 32:9 für die Borussia, welches andeutet, dass so manch deutliches Ergebnis darunter war. Auch wenn die Vergangenheit für Borussia spricht, sieht die Gegenwart beide Teams auf Augenhöhe. Wie eingangs gesagt, drohen dem Verlierer eventuell ein paar unruhige Wochen. Gerade vor dem anstehenden Derby in Köln wäre es daher extrem wichtig für die Borussia, mit einem Sieg möglich Abstiegsgespenster ein für alle Mal zu vertreiben. Das Hinspiel war ein gewisser Knackpunkt in dieser Saison. Davor hatte Borussia einen Punkteschnitt von 1.71 bei einem Gegentorschnitt von 0.71. Die entsprechenden Daten in den 17 Spielen seitdem (inklusive des Bremenspiels) sind 1.06 und 2.18. Bleibt nur zu hoffen, dass die Partie am Freitag erneut ein Wendepunkt sein kann, diesmal zum Positiven. Seitenwahl-Tipps: Claus-Dieter Mayer: Borussia ist engagiert, aber glücklos und verliert letztendlich mit 1:2. Christian Spoo: Mit viel Mühe ringt Borussia die Bremer nieder. Diesmal gibt es keinen Einbruch nach dem Gegentor. Das 2:1 vertreibt die eventuell noch vorhandenen leisen Zweifel an einem angstfreien Saisonende. Michael Heinen: Gegen Bremen gibt es mal wieder einen souveränen Heimsieg. Borussia siegt mit 4:1. Michael Oehm: Ein Unentschieden schon wieder, und wieder eines, bei dem mehr drin gewesen wäre. Wie die Saison, so der Spieltag. 1:1. Thomas Häcki: Lange Zeit sieht es nach einem 0:0 aus. Dann zeigt Werder das ganze Gladbacher Leid auf. 0:1. Borussia verliert in Leipzig. Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt – weil sie einem bekannten Muster folgt. Borussia macht ein gutes Spiel, bleibt vor dem gegnerischen Tor aber ineffizient. Nach einem Gegentor aus ziemlich heiterem Himmel bricht die Mannschaft ein und verliert am Ende deutlich. Eine knappe Stunde lang war das Team von Daniel Farke das Bessere. Leipzig fand kein Mittel gegen die defensiv gut geordneten Gladbacher, die ihrerseits zu einigen Chancen kamen, Leipzig zu Fehlern einluden – aber aus all dem kein Kapital schlagen konnten. Hofmann, Thuram und Plea brachten den Ball auch aus aussichtsreicher Position nicht im gegnerischen Tor unter. In der 53. Minute waren die Voraussetzungen, diesen Bann zu brechen, dann ideal: Raum holte Hofmann im Strafraum von den Beinen. Den fälligen Elfmeter schoss Plea schwach und wenig platziert halbrechts flach auf Tor, Leipzigs Keeper Jannis Blaswich hatte kein Problem, den Ball abzuwehren. Was dann kam, entsprach den Erwartungen von vermutlich 90 Prozent der leiderprobten Borussia-Fans. Die bis dahin so disziplinierte Mannschaft wurde nervös. Tobias Sippel brachte Manu Koné mit einem unüberlegten Abwurf in Not, der Franzose versuchte, die Situation gegen zwei Mann am eigenen Strafraum spielerisch zu lösen, statt den Ball wegzudreschen, Timo Werner zeigte Marcus Thuram, wie man einen Torschuss platziert, Sippel hatte die Faust noch dran, konnte den scharf geschossenen Ball aber nur noch an die Unterkante der Latte lenken – 0:1. Der übliche Einbruch folge auf den Fuß. Plea legte Haidara im eigenen Strafraum ohne zwingende Not, Forsberg zeigte Plea daraufhin, wie man einen Elfmeter schießt – 0:2. Acht Minuten später befand sich die ganze Abwehr bei einem Eckball im Tiefschlaf, Gvardiol fand sich eigentümlich allein vor dem Tor wieder – 0:3 Eine weitergehende Analyse kann unterbleiben, es ist nach ähnlichen Spielen bereits alles gesagt und geschrieben worden. Auch bei uns, man lese einfach die Texte nach den Spielen z.B. in Mainz, Berlin oder Augsburg. Ansonsten lernen wir: Bei vielen Gladbachfans handelt es sich um Menschen, die andere ins Fadenkreuz nehmen, mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden. Danke für diese Erkenntnis, Max Eberl. Da braucht es keine weiteren Kommentare zu, führt der Red-Bull-Sportdirektor weiter aus. Und da möchte man ihm nicht widersprechen. Allerdings ist die Aussicht, dass dieser Herr in den kommenden Tagen gleich mehrfach die Gelegenheit haben wird, diesen und anderen Schwachsinn öffentlichkeitswirksam zu verbreiten – so in der sonntäglichen DSF-Plauderrunde und in der Woche darauf im ZDF-Sportstudio – eine wenig ersprießliche. Dem Image von Borussia und seiner Fans sind die öffentlichen Auftritte des Max Eberl nicht zuträglich, solange sich niemand traut, seine Worte in Frage zu stellen. Aber unter den Sportmedienschaffenden in Deutschland scheint es Konsens zu sein, dass sich das bei Max Eberl spätestens seit dem 28. Januar 2022 nicht mehr geziemt. Die Anhänger von Borussia Mönchengladbach verdienen aber zumindest Solidarität aus dem eigenen Verein. Im Großen und Ganzen hat sich Borussia in der Sache Eberl richtig verhalten: Man hat kein Öl ins Feuer gegossen und die diversen Nickeligkeiten und Nachtretereien von Seiten des Verflossenen unkommentiert gelassen, so weit so souverän. Etwas weniger notwendig waren die Verweise von Eberls Nachfolger auf das „supper Verhältnis“, das man immer noch pflege oder das öffentliche Bejubeln von Eberls Wirken in Leipzig durch den Kapitän und seinen Stellvertreter. Nach den jüngsten Unsäglichkeiten wäre es an der Zeit, dass diese Menschen Farbe bekennen: Wem gehört ihre Solidarität? Den eigenen Anhängern, die die Mannschaft auch zu einer 0:3-Niederlage mit Ankündigung in Leipzig begleiten und dort nach Kräften unterstützen, und die zu einem gewissen Teil auch einen Beitrag zum täglichen Brot der Herren Virkus, Stindl, Kramer etc. beitragen? Oder dem, was aus Max Eberl geworden ist. Die ehrliche Antwort, so steht zu befürchten, wird uns nicht gefallen. „ Treffen sich zwei verflossene Liebhaber...“. Was wie ein Witz beginnen könnte, ist angesichts des ständig schwelenden Rosenkriegs der gekränkten Eitelkeiten leider eine eher traurige Geschichte. Blieb im Hinspiel allen Beteiligten ein Wiedersehen noch weitestgehend erspart, sehen sich am Samstag nun erstmals auch offiziell der Max und die Borussia wieder. Hätten nicht bereits dutzende Sportjournalisten hierüber geschrieben, die GALA würde sich sicherlich um die Exklusivrechte bewerben. Sex sells, Klatsch auch. Zur Wahrheit gehört, dass Max Eberl kaum Sportdirektor bei einem Marketingprojekt eines österreichischen Zuckerwasserhersteller wäre, hätte ihm die Borussia seinerzeit nicht die Chance geboten, vom Nachwuchsleiter in die Position des sportlichen Managers zu wechseln. Zur Wahrheit gehört auch, dass Max Eberl diese Chance zu nutzen wusste. Ohne seine Vision der Leitplanken, sprich eines konsequenten Leitbilds, wäre der Aufstieg der grauen Maus zu einem nationalen Spitzenclub wohl kaum denkbar gewesen. Dies erreichte er mit einer ungeheuren Akribie und einem gewissen Maß des hierfür nötigen Glücks (seien wir hier bitte ehrlich Max, bei einem Abstieg 2011 wäre die Geschichte sicherlich anders geschrieben worden). Max Eberl wuchs an der Borussia und die Borussia wuchs an Max Eberl, eine perfekte Ehe hatte sich gefunden. Das diese letztlich Risse bekam, ist bekannt. Auch weil man etwas „Neues versuchen wollte“ und dabei das Leitbild vergaß, was beide in der Vergangenheit so stark gemacht hatte. Und so gehört schließlich auch zur Wahrheit, das viele von Borussias derzeitigen Problemen mit der Person des derzeitigen Leipziger Geschäftsführers Sport verbunden sind. Die Rolle des windigen Charmeurs mit begrenzter Halbwertszeit in der Leipziger Coaching Zone lassen wir hierbei unbeachtet, GALA übernehmen Sie bitte. Gepoltert werden sollte vor der Hochzeit, danach wirkt es für alle Beteiligten nur noch peinlich. Der neue Mann an der Seite der Borussia, der fleißige, im Vergleich aber etwas bieder wirkende Roland, hat nun die undankbare Aufgabe, einerseits die Scherben einer zerbrochenen Beziehung zusammenzukehren, andererseits aber auch den Blick in die Zukunft zu richten. Ein neues Leitbild muss her, gerne auch eine Wiederbelebung des alten. Ballbesitzfußball alleine ist dabei nicht ausreichend. Erinnern wir uns, Ballbesitzfußball wurde erst ein Teil der Borussia, als ein anderer Akteur dieser Soap Opera, Lucien Favre, erkannte, dass er mit dieser taktischen Ausrichtung das Beste aus dem ihm gegebenen Potential erreichen konnte (und ja, es war schwäär). Schwer auch für Daniel Farke, der erkennen musste, dass dieser Kader trotz all seiner Qualität für seine Idee des Fußballs nicht geeignet ist. Gibt der Gegner der Borussia den Raum, dann kann die Borussia ihre Qualität ausspielen, andernfalls ergibt man sich all zu schnell seinem Schicksal. Das der Kader umgebaut werden muss ist also mittlerweile allen klar, unter welchen Prämissen dies geschieht hingegen noch nicht. Da trifft es sich ganz gut, dass man am nächsten Samstag zumindest auf einer Position gezwungen ist, den Blick in die Zukunft zu richten. Nach der unbedarften und überflüssigen Französisch-Lektion von Bensebaini bekommt nun Luca Netz sehr wahrscheinlich für zwei Spiele die Möglichkeit zu zeigen, dass er die Zukunft auf Gladbachs linker Verteidigerposition sein wird. Die Anstrengungen, das Hertha Talent Lukas Ullrich als ersten Neuzugang zu präsentiere n lassen vermuten, dass man in Netz genau diese Zukunft sieht. Konsequent wäre es, mit Joe Scally auch auf der rechten Verteidigerposition der Zukunft Spielpraxis zu geben.Im Tor wird man gezwungenermaßen an der Vergangenheit festhalten müssen. Alle die gehofft hatten, dass Tobias Sippel mit dem Freiburgspiel einen versöhnlichen Abschluss gefunden hatte, werden sich weiter gedulden müssen. Olschowsky fällt mit einer Magen-Darm-Erkrankung genauso sicher wie Omlin aus.Wenig Veränderungen sind in der Offensive zu erwarten. Da Thuram gegen Freiburg aussagegemäß „die beste Leistung in 2023“ gezeigt hat, dürfte er wohl in der Startelf stehen – wobei die bisherigen Leistungen in 2023 auf einem eher niedrigen Niveau verliefen. Hofmann, Plea und Stindl sind die weiteren Kandidaten, wobei vielleicht auch Wolf eine erneute Chance erhält. Bislang konnte er allerdings nicht auf sich aufmerksam machen. Auch beim Marketingprojekt wird man nicht auf die vollständige Belegschaft zurückgreifen können. Die Ausfälle von Nkunku und Schlager wiegen schwer. Zudem dürfte ein Einsatz für Dani Olmo noch zu früh sein. Trotzdem ist die Favoritenrolle klar beim Gastgeber anzusiedeln. In Leipzig möchte man sich auch in der nächsten Saison europaweit wieder mit den Besten der Besten messen, während man am Niederrhein derzeit damit zufrieden wäre, möglichst schnell die erforderlichen zehn Punkte zu sammeln um dem Abstiegskampf zu entgehen. Man brauche einen sehr guten Tag, um für Punkte in frage zu kommen. Auch wenn dies realistisch ist, zufriedenstellend ist es nicht. Aber derzeit sind Ehrgeiz, Hunger und Vision Dinge, die dem Verein abgehen. Man kann also nur hoffen, dass man sich bald der Altlasten der Eberlschen Ära entledigt und endlich den Blick in die Zukunft richtet, anstatt über die Schwierigkeiten der Umstände zu lamentieren. L'amour est fini, wie es Bensebaini wohl sagen würde. Sich selbst kleinzureden macht nicht attraktiv, vor allem nicht für potentielle Bewerber. Eine Vision zu haben und zu verkaufen hingegen schon. Das war eine Stärke des verflossenen Liebhabers und damit konnte die Borussia auch in der Vergangenheit hungrige Talente zu einem Wechsel bewegen, in Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen weitaus unattraktiver waren. Also liebe Borussia – etwas weniger relativieren und etwas mehr Selbstbewusstsein würde dir, nicht nur in der Mannschaft, gut zu Gesicht stehen. Der SEITENWAHL-Tipp: Thomas Häcki: In Leipzig gibt es gute Musik. Dem Orchester der Borussia klingelt es nach dem 1:4 erneut in den Ohren. Christian Spoo: Feistes Grinsen und lässiges Schmunzeln nach dem 3:0 Sieg des Bösen. Fussball ist ein A****loch. Volkhardt Patten: Borussia wird in Leipzig gut mitspielen, letztlich gibt aber die individuelle Stärke des Kaders des Brausesatans den Ausschlag. 3:1 für das Projekt aus Fuschl. Michael Heinen: In Leipzig ist für Borussia nichts zu holen. Leider jubeln am Ende nur die Ex-Borussen über einen 3:1 Heimsieg. Claus-Dieter Meyer: Nach Blaswichs Notbremse gegen Hofmann mit anschließender roten Karte in der Anfangsphase, wird die Aufgabe für die Borussia ein ganzes Stück leichter und man schafft tatsächlich den 3:0 Sieg aus dem Hinspiel zu wiederholen. Michael Oehm: Ich mach es kurz: Wenn wir da nicht in diesem Spiel mindestens einen Punkt holen, dann sind wir fertig miteinander, der Fußballgott und ich. Und ich meine nicht Tony. Also 1:1. Borussia musste sich an diesem Wochenende gleich für zwei peinliche Niederlagen rehabilitieren. Für das 0:4 in der Vorwoche in Mainz und nicht minder für das 0:6 aus der Vorsaison gegen den SC Freiburg. Es gelang ihr zumindest in wesentlichen Teilen. Denn obwohl das Ergebnis am Ende ein wenig unbefriedigend wirkte, konnten die Fans mit dem Auftreten und Engagement der Mannschaft weitgehend zufrieden sein. Obwohl Daniel Farke nicht müde wird zu betonen, wie weit seine Elf von den Top6 leistungsmäßig entfernt ist: Gegen den Tabellenfünften präsentierte sich die Fohlenelf mehr als nur auf Augenhöhe und hätte aufgrund der größeren und zahlreicheren Chancen einen Sieg verdient gehabt. Insbesondere Alassane Plea war im Abschluss zweimal unglücklich, sodass am Ende nur ein 0:0 stand. Für den Kampf um Platz 7 ist dieser Punkt vermutlich zu wenig. Aber zunächst einmal war es wichtig den Willen der Mannschaft zu sehen, wieder etwas des verloren gegangenen Vertrauens ihrer Anhänger zurückzugewinnen. Eine ordentliche Partie wird dafür aber bei weitem nicht reichen. Sie wird in den kommenden Wochen konstant unter Beweis stellen müssen, dass ihr dies nicht nur gegen eine der Top6-Mannschaften gelingt, sondern auch gegen vermeintlich schwächer besetzte Teams, wie demnächst Bremen oder Köln. Die Leistung gegen Freiburg war ordentlich, aber noch lange nicht ausreichend, um das zu vergessen, was sich in dieser Saison – sowie in den letzten Jahren – angestaut hat. Zur Erinnerung: 2:2 auf Schalke, 0:1 gegen Mainz, 1:5 in Bremen, 1:2 in Darmstadt, 1:2 in Bochum, 0:1 in Augsburg, 0:0 gegen Schalke, 1:4 in Berlin, 0:4 in Mainz. In (mindestens) neun Spielen dieser Saison quälte die Mannschaft ihre Fans mit lethargischen Larifari-Leistungen gegen (zum Teil deutlich) schwächer besetzte Mannschaften. Und nein, schon die ersten Halbzeiten zuletzt gegen Mainz, Schalke oder Augsburg waren nicht gut, sondern allerhöchstens durchwachsen. Wenn sich eine Mannschaft mit den individuellen Qualitäten der Borussia in 45 Minuten maximal eine zwingende Torchance erspielt, dann ist das nicht gut und sollte nicht schöngeredet werden. Schon gar nicht, wenn dies in der Vergangenheit zu keiner Verbesserung geführt und somit offensichtlich keinen motivierenden Einfluss auf das Team hat. Gegen Freiburg waren es deutlich mehr zwingende Toraktionen, wenngleich selbst da noch bei einigen Offensivakteuren Luft nach oben war. Stärker zu bemängeln ist die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel, als es wieder einmal sehr nach einer schwächeren zweiten Borussen-Hälfte aussah. Anders als in vielen Spielen der vergangenen Wochen konnte sich die Mannschaft aber aus dieser passiven Phase befreien und war in der letzten halben Stunde dem Sieg näher als der Gegner. Marcus Thuram hatte dabei einige gute Aktionen, aber leider auch die schlechteste als er allzu plump versuchte, einen Strafstoß herauszuholen. Der Schiedsrichter fiel nach kurzem Zögern zunächst auf den Täuschungsversuch hinein, wurde dann aber von seinem Videoassistenten zurecht korrigiert. Einziger Fehler von Brand, dass er für diese Schwalbe nicht die zwingend erforderliche Gelbe Karte herausholte. Hier sogar Rot zu fordern, wie es Sky-„Experte“ Didi Hamann forderte, ist blanker Populismus. Aber ganz straffrei hätte Thuram nicht bleiben dürfen. Da er später wegen einer weiteren Dummheit doch noch die Gelbe Karte sah, konnte er von Glück sagen, die Partie nicht vorzeitig beenden zu müssen. Auch Lars Stindl hätte sich bei einer härteren Linie des Schiedsrichters nicht unbedingt beschweren können, wenn er für seinen ungeschickten Tritt auf den Knöchel von Höfler vom Platz verwiesen worden wäre. Gelb war hier die angemessene Wahl. Zumindest durch die Freiburger Fanbrille wäre Rot aber nicht unmöglich gewesen. Nicht verschont wurde dagegen Ramy Bensebaini, der über die zunehmend unsichere Spielleitung von Benjamin Brand allzu frustriert war und nach einer der zahlreichen strittigen 50:50-Entscheidungen den Ball frustriert wegschoss. Gelb war auch hier die einzig richtige Entscheidung und noch viel mehr Gelb-Rot für das anschließende hämische Klatschen des Algeriers, der sich mit diesen Unsportlichkeiten für seinen künftigen Arbeitgeber empfahl. Keine Frage, der Schiedsrichter trug erheblich zu der hektischen Grundstimmung bei, die sich Mitte der zweiten Halbzeit entwickelte. Er pfiff zwar nicht „alles“ gegen Borussia, wie es durch die Gladbacher Fanbrille den Anschein zu haben schien. Nach Thurams Täuschungsversuch schien er aber Borussia keinen weiteren Pfiff gönnen zu wollen und zog sich so den berechtigten Unmut des Stadions zu. Es ist grundsätzlich positiv zu werten, mit welcher Leidenschaft die Mannschaft auf diese spürbare Ungerechtigkeit reagierte und so die zuletzt oftmals vermissten Emotionen erkennen ließ. Dies sollte sich aber nicht zu sehr in Frust und Lamentieren ausdrücken, weil dies letzten Endes dem Teamerfolg schadet. Bensebaini hat auf diese Weise seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen, die in dieser Phase auf den Führungstreffer drängte und so die letzten 10 Minuten in Unterzahl ausgebremst wurde. Dass er anschließend im Kabinengang die Berufswahl von Mutter Brand hinterfragte, verstärkt den negativen Gesamteindruck, den der Linksverteidiger in dieser Szene vermittelte. Unabhängig davon, ob das DFB-Sportgericht Bensebainis Beleidigung stärker ahnden möchte als die unflätigen Worte von Julian Nagelsmann zuletzt, sollte sich der Trainer überlegen, ob er dem Algerier eine etwas längere Denkpause verpassen möchte. Sportlich ist er in der Form der letzten Monate kein allzu großer Verlust und es wäre an der Zeit, Luca Netz mehr als nur sporadische (Kurz-)Einsätze zu gönnen. Es ergibt sich jetzt eine gute Gelegenheit, dem Ex-Herthaner in den kommenden 2-3 Spielen eine echte Bewährungschance zu verschaffen. Sollte er nicht in der Lage sein, Bensebaini in der aktuellen Verfassung mindestens gleichwertig zu vertreten, so müsste sich der Verein im Sommer dringend nach einem stärkeren Linksverteidiger umsehen. Erfreulich war die Leistung von Tobias Sippel, über dessen Aufstellung zunächst nicht jeder Borussen-Fan glücklich war. Der einstmals als „beste Nr. 2 der Liga“ übertrieben gefeierte Ex-Lauterer hatte bei seinen Einsätzen im bisherigen Saisonverlauf größere Schwächen in der Strafraum- und Ballbeherrschung offenbart und war dadurch in nicht minder überzogene Ungnade gefallen. Gegen Freiburg strahlte er endlich wieder Sicherheit aus und hielt, was auf seinen Kasten kam. Auch Nico Elvedi bot seine beste Partie seit Monaten, wenngleich dies nicht sonderlich schwer war. Bis auf einen kleineren Wackler in der 2. Halbzeit agierte er fehlerlos, was in der aktuellen Situation keine Selbstverständlichkeit ist. Es ist unerklärlich, mit welcher Konstanz der Schweizer in dieser Saison unterperformt und sogar noch unsicherer auftritt als in seinem ersten Borussen-Jahr. Es ist aber ebenso unerklärlich, wie geschichtsvergessen so mancher Fan auftritt und einen verdienten langjährigen Borussen in einer zweifelsohne sehr schlechten Phase direkt fallen lässt. Mit gerade einmal 26 Jahren hat Elvedi bereits 259 Pflichtspiele für den Verein gemacht, ist seit sieben Jahren Stammspieler und hat davon mindestens vier Jahre sehr ordentliche Leistungen abgeliefert. Auch in der Nationalmannschaft kommt er bereits auf 43 Einsätze und hat an je zwei Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Anstatt solch einen verdienten Borussen in seinem Leistungsloch zu unterstützen, wird er angefeindet und damit noch weiter verunsichert. Stattdessen wird in der schnelllebigen Fußballwelt das Eigengewächs Jordan Beyer in den Himmel gelobt, der seine aktuell beachtlichen Leistungen zunächst einmal nur in der Zweitklassigkeit offenbart. Bei Borussia hat er sich unter mehreren Trainern nicht nachhaltig durchsetzen können und wurde vor Saisonbeginn vom Team Virkus/Farke offensichtlich schwächer eingeschätzt als Elvedi, Friedrich, Jantschke und Scally. In der vorigen Saison zeigte er zwar ordentliche Ansätze, stand aber insgesamt selbst da nur bei 15 Partien für länger als 30 Minuten auf dem Platz. In seinem derzeitigen Alter war Elvedi bereits fast drei Jahre lang Stammspieler der Borussia mit über 100 Einsätzen in der Liga sowie acht Champions League-Auftritten. Keine Frage, Elvedi stagniert seit inzwischen einem Jahr in seinen Leistungen, hat den Sprung zum Führungsspieler nicht geschafft, sondern sich stattdessen im neuen Farke-System als Unsicherheitsfaktor erwiesen. Und ebenso unzweifelhaft ist Jordan Beyer ein vielversprechender junger Spieler – zudem noch aus dem eigenen Fohlenstall – dem zuzutrauen ist, in einigen Jahren sogar noch stärker werden zu können als Elvedi im „Top-Flow“. Es ist sehr bedauerlich, dass Borussia von seinen Fähigkeiten offensichtlich nicht so überzeugt war und dem FC Burnley eine Kaufoption eingeräumt hat. Selbst wenn diese – wie von der Rheinischen Post kolportiert – bei 15 Millionen Euro liegen sollte, wäre es sehr schade, auf ein solch talentiertes Eigengewächs verzichten zu müssen. Der Ur-Fohle Jordan Beyer hätte ein sichtbares Signal für den so dringend benötigten Aufbruch in eine bessere Zukunft sein können. Einen solche werden die Verantwortlichen der Mannschaft und den Fans bis zum Sommer erzeugen müssen. Die noch ausstehenden elf Partien dieser Saison sollten insbesondere dafür genutzt werden, um zu erkennen, wer aus dem bestehenden Kader für diese Perspektive stehen könnte. Daniel Farke sollte zwar die Zukunft im Blick haben, darf aber die Gegenwart nicht völlig vernachlässigen. Nathan Ngoumou oder Oscar Fraulo z. B. haben bislang leider noch nicht im Ansatz gezeigt, dass sie Bundesliga-Niveau aufweisen. Nach Ansicht des Trainers würde die Mannschaft durch ihren Einsatz oder auch nur durch ihre Einwechselung geschwächt, sodass sie sich zunächst einmal über stärkere Trainingsleistungen empfehlen müssen. Auch wenn absehbar ist, dass Borussia bis zum Saisonende im Tabellenmittelfeld herumdümpeln wird. Für die Grundstimmung im Verein und auch für das Bankkonto macht es einen signifikanten Unterschied, ob die Mannschaft mit ab sofort starkem Einsatz und Engagement auftritt und die Saison z. B. als 8. halbwegs versöhnlich beendet – oder ob sie weiter ihren wechselhaften Stimmungen nachgibt und am Ende nur 13. wird. Letzteres würde die ohnehin schon sehr schwierige Aufgabe von Roland Virkus und seinem Team noch weiter verkomplizieren, ambitionierte Fußballer in den Borussia-Park zu locken und so eine wettbewerbsfähige Mannschaft mit Perspektive aufzustellen. Es ist zu hoffen, dass das 0:0 gegen Freiburg nach den Erfahrungen der letzten Monate ein erster Schritt in die andere Richtung gewesen ist. Sportdirektor Max Eberl wird laut ZDF nicht im Sportstudio zu sehen sein – weil er laut Sender bestimmte Fragen nicht hören wollte. Vorne ineffizient, hinten mit haarsträubenden Aussetzern. Einmal mehr war die Borussia im fremden Stadion ein Punktelieferant - was schief läuft. Während die sportliche Kompetenz von Max Eberl gelobt wird, ist sein Ruf bei vielen Fans ruiniert. Am Samstag trifft er mit Leipzig auf Gladbach. Gladbach dümpelt weiter im Mittelmaß. Der Traum von prickelnder Atmosphäre auf großer Bühne ist Illusion. Es gibt große Lücken und große Fragen. Kein Spektakel, keine Blamage – nach einem biederen 0:0 ist der graue Alltag bei Borussia Mönchengladbach eingekehrt. Freiburg verpasst den Sprung auf die Champions-League-Plätze.RP
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